Kunstvolles aus Haar
Flechten, drehen, kleben, stanzen - Haare liessen sich vielfältig verarbeiten. Aus flachen oder runden Haargeflechten entstehen noch heute kunstfertige Ohrringe, Broschen oder Ketten. Mit Haarstaub wurden filigrane Bilder geschaffen und aus zu Schlaufen gewickelten Haarsträhnen aufwändige dreidimensionale Haarbilder gestaltet. Schmuck und Bilder aus menschlichem Haar faszinieren und irritieren.
Schmuckstücke aus Haaren sind seit dem Mittelalter im nördlichen Europa überliefert. Gross in Mode kam der Haarschmuck während des Biedermeiers. Für den intensiv gepflegten Freundschafts- und Erinnerungskult jener Zeit waren Haararbeiten aller Art passende Ausdrucksmittel. Weit verbreitet war der Brauch, dass die Braut dem Bräutigam eine Uhrkette aus ihrem eigenen Haar schenkte. Totengedenkbilder wurden mit kunstvoll aus Haaren gestalteten Trauerweiden oder Pflanzenranken ausgestattet.
Die Ausstellung präsentiert eine Vielfalt an wertvollen Haararbeiten. Dank Leihgaben aus der Sammlung Marie Fässler-Neff, Lochbuebe Marie, Brülisau, sind über 120 historische Schmuckstücke zu sehen. Sie zeigen eindrücklich die hohe Kunstfertigkeit dieses Handwerks. Herausragend ist der Haarschmuck von Maria Elisabeth Signer (1824–1908), der wichtigsten Repräsentantin der Innerrhoder Haarflechterei. Zum ersten Mal öffentlich zu sehen sind 16 einmalige Haarstaubbilder aus dem Kloster Grimmenstein, ergänzt durch filigrane Bilder und Medaillons aus dem Historischen und Völkerkundemuseum St.Gallen.
Heute wird das fast vergessene Kunsthandwerk durch Mina Inauen und Jakob Schiess, beide aus Appenzell, auf hohem Niveau weitergeführt. In der Ausstellung sind Teile ihrer aktuellen Haarschmuckkollektion zu sehen. Zudem hat die renommierte Lausanner Künstlerin Lorna Bornand auf Einladung des Museums Appenzell künstlerische Interventionen aus Haar realisiert.


Flechten, drehen, kleben, stanzen - Haare liessen sich vielfältig verarbeiten. Aus flachen oder runden Haargeflechten entstehen noch heute kunstfertige Ohrringe, Broschen oder Ketten. Mit Haarstaub wurden filigrane Bilder geschaffen und aus zu Schlaufen gewickelten Haarsträhnen aufwändige dreidimensionale Haarbilder gestaltet. Schmuck und Bilder aus menschlichem Haar faszinieren und irritieren.
Schmuckstücke aus Haaren sind seit dem Mittelalter im nördlichen Europa überliefert. Gross in Mode kam der Haarschmuck während des Biedermeiers. Für den intensiv gepflegten Freundschafts- und Erinnerungskult jener Zeit waren Haararbeiten aller Art passende Ausdrucksmittel. Weit verbreitet war der Brauch, dass die Braut dem Bräutigam eine Uhrkette aus ihrem eigenen Haar schenkte. Totengedenkbilder wurden mit kunstvoll aus Haaren gestalteten Trauerweiden oder Pflanzenranken ausgestattet.
Die Ausstellung präsentiert eine Vielfalt an wertvollen Haararbeiten. Dank Leihgaben aus der Sammlung Marie Fässler-Neff, Lochbuebe Marie, Brülisau, sind über 120 historische Schmuckstücke zu sehen. Sie zeigen eindrücklich die hohe Kunstfertigkeit dieses Handwerks. Herausragend ist der Haarschmuck von Maria Elisabeth Signer (1824–1908), der wichtigsten Repräsentantin der Innerrhoder Haarflechterei. Zum ersten Mal öffentlich zu sehen sind 16 einmalige Haarstaubbilder aus dem Kloster Grimmenstein, ergänzt durch filigrane Bilder und Medaillons aus dem Historischen und Völkerkundemuseum St.Gallen.
Heute wird das fast vergessene Kunsthandwerk durch Mina Inauen und Jakob Schiess, beide aus Appenzell, auf hohem Niveau weitergeführt. In der Ausstellung sind Teile ihrer aktuellen Haarschmuckkollektion zu sehen. Zudem hat die renommierte Lausanner Künstlerin Lorna Bornand auf Einladung des Museums Appenzell künstlerische Interventionen aus Haar realisiert.









